Archäologie an der Erdbergstraße 2

Autorin: Constance Litschauer

Infotafel vor Gebäude

Sie werden sicher schon mit Spannung darauf gewartet haben, Neues aus dem 3. Bezirk zu erfahren? Hier sollte es für den Anfang möglich sein, zumindest die gröbste Neugierde mit einem kurzen Rückblick auf die erste Grabungswoche in der Kundmanngasse 21 stillen zu können.

Die im Vorfeld der Ausgrabung durchgeführten Recherchen und natürlich die Erfahrung in Wien haben sich schon jetzt bezahlt gemacht! So konnten bereits in der ersten vom Bagger angegrabenen Grundstücksecke knapp unterhalb des Oberbodens nicht nur einige der aus Plänen bekannten neuzeitlichen Kellereinbauten aufgedeckt werden, sondern auch andere Reste. Sie lassen den noch eher spärlichen Funden zufolge darauf schließen, dass sie von Kelten des 1. vorchristlichen Jahrhunderts stammen.

Erste Funde

 In diesem Zusammenhang zeichnet sich aufgrund des in den Grubenverfüllungen geborgenen Fundspektrums schon jetzt eine nicht nur geografische Nähe zu der 2014/15 am Rochusmarkt angeschnittenen Flachlandsiedlung ab. Dass uns hier dieselben Anrainer und Handwerker ihre Überreste hinterlassen haben, lassen vor allem die neben dem zu erwartenden Anteil an Tierknochen geborgenen Keramikbruchstücke erkennen, die unter anderem bemalte Ware und Fragmente aus Graphitton umfassen.

Die bisherige (links) und die neue (rechts) Grabungsfläche

Die bisher am Grabungsgelände angetroffenen und in archäologischer Arbeit befindlichen Gruben unterschiedlicher Form, Größe und Tiefe verraten allerdings noch nicht ihre genaue Funktion und damit beispielsweise auch noch nicht, ob das derzeit untersuchte Areal verstärkt Wohn- oder Handwerkszwecken – welcher Art auch immer – diente. Diesbezüglich lassen aber sowohl die noch nicht gänzlich vom Bagger abgezogene Fläche, als vor allem auch der am Ende der letzten Woche neu freigelegte Bereich Hoffnung auf weitere Rückschlüsse zu.

Und damit bleibt es spannend – bleiben Sie dran!

Abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache und für alle besonders Neugierigen:

Aktuelle Infos zur Ausgrabung in der Kundmanngasse findet man jetzt auch auf facebook unter:

https://www.facebook.com/StadtarchaeologieWien/