„Gut Ding will Weile haben! …“ – Die oxidierend gebrannte Gebrauchskeramik der Ausgrabungen Wien 3, Rennweg 44

Autorin: Gertrud Mittermüller

Es freut uns sehr, dass wir den nunmehr letzten Band der wissenschaftlichen Aufarbeitung einer der flächenmäßig größten Grabungen in der Zivilsiedlung von Vindobona, an der Adresse Rennweg 44 im 3. Wiener Gemeindebezirk, vorlegen dürfen.

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Tempus fugit

Autorin: Christine Ranseder

Die Zeit rast − auch wenn man glaubt, auf der Stelle zu treten und sich in einer Endlosschleife aus Déjà-vus gefangen sieht. Die Rückkehr zur Normalität fühlt sich mittlerweile wie das Warten auf Godot an, doch allen Widrigkeiten zum Trotz konnten die MitarbeiterInnen der Stadtarchäologie auch 2021 das Wissen um die Geschichte Wiens bereichern.

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Von römischen Säulenhallen und mittelalterlichen Lauben

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Die Tuchlauben ist – ohne Zweifel – ein alter Straßenzug, zwar nicht römisch, wie es etwas betagte Theorien zur Geschichte Wiens gerne behaupten, aber immerhin mittelalterlich – und als Verbindung zwischen dem Hohen Markt und dem Graben höchst prominent gelegen. In den nächsten Wochen bieten sich der Stadtarchäologie Einblicke in diesen geschichtsträchtigen Boden, und aus gegebenem Anlass bringen wir, zur Einstimmung sozusagen, einen kleinen Überblick über die Entstehung der Tuchlauben.

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Es steht in den Sternen …

Autorinnen: Christine Ranseder, Ingeborg Gaisbauer

Was wäre Weihnachten ohne einen Stern! Archäologische Funde sind ja nur selten mit Sternchen verziert. Aber mit ein bisschen Fantasie und unter Aufbietung aller Kräfte im Homeoffice wurden wir unter den Fotos von Dingen, die in den letzten Jahren so über unsere Schreibtische wanderten, fündig.

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Tiefe Wasser und miasmenverströmende Mischwesen – spezielle Lieblinge des Archäologen

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Verfügt man nicht gerade über eine Wasserleitung, wie das römische Legionslager, oder hat direkten Quellzugang, ist das Graben eines Brunnens oder einer Zisterne die übliche und höchst praktische Vorgehensweise um die Wasserversorgung zu sichern.
Das tiefe Dunkel des Brunnenschachtes hat aber ganz offensichtlich neben den profan-notwendigen Aspekten auch immer die Phantasie angeregt. Er stellte stets ein Requisit in Märchen dar (Goldmarie, Froschkönig usw.) und spätestens als auf der Kinoleinwand ein kleines und ziemlich nasses japanisches Mädchen aus einem ebensolchen kletterte, hatte sich der Brunnen seinen Platz im modernen Horrorgenre gesichert. Tatsächlich aber hat die kühle Tiefe den Anspruch des Gruseligen schon viel länger. So ist es eine der wenigen tatsächlich vor das 19. Jahrhundert zurückdatierende Wiener Sagen, die davon berichtet, was sich außer Wasser (von mangelhafter Qualität) noch in einem Brunnen finden kann.

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Open Data Days 2020. Die Stadtarchäologie ist auch dabei!

Autor/Autorin: Wolfgang Börner/Susanne Uhlirz

© Magistrat der Stadt Wien (mouse over)

Am 6. März ist es soweit, die Stadtarchäologie Wien wird im Technikum ihre offenen Daten präsentieren.

Was ist der internationale Open Data Day?

Der Open Data Day soll auf die Bedeutung von Open Data hinweisen und offene Daten sichtbarer machen. Er findet seit 2010 weltweit statt, meist im Februar oder März. Typische Aktivitäten sind Vorträge, Seminare, Schulungen, die Ankündigung von Datenveröffentlichungen oder anderen Meilensteinen im Bereich der offenen Daten.

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Druckfrisch: Fundort Wien

Autorin: Lotte Dollhofer

Unsere Reihe „Fundort Wien. Berichte zur Archäologie“ ist um einen Band reicher! Auch dieser Jahresbericht spiegelt nur allzu deutlich die vielgestaltigen Aufgabenbereiche der Stadtarchäologie Wien wider – sowohl das thematische wie auch das zeitliche Spektrum betreffend. Hier die Schwerpunktthemen in aller Kürze:

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Nicht militärisch, nicht zivil – die römischen „canabae legionis“

Autorin: Ursula Eisenmenger

Damit ist die Lagervorstadt gemeint, die sich um das Legionslager schmiegt. Wer dort lebte und arbeitete, stand unter der Befehlsgewalt des Lagerkommandanten, des praefectus castrorum.
Es sind die castra, die großen Standlager, die oft mit einer solchen Ummantelung versehen waren. Ab der römischen Kaiserzeit erbaut, kurbelten sie die Wirtschaft an: Wo römisches Militär stationiert war, da tauchten auch die Händler auf, deren kleine Verkaufsbuden canaba, -ae genannt wurden. Mit der Zeit mutierten sie zur militärisch verwalteten Lagervorstadt canabae legionis. Die sog. Leugenzone  intra leugam zog die Grenze. Es bedurfte der Zustimmung des Präfekten, wer sich dort niederlassen wollte. Dass allerdings aus dem Lateinischen canabae eine deutsche „Kneipe“ entstanden sein soll, ist nur ein Gerücht!
Eine echte Zivilsiedlung begründet schließlich eine Siedlungsdualität, wie sie schon in Carnuntum beobachtet wurde. In Vindobona, im 3. Wiener Gemeindebezirk am Rennweg gelegen, ist das jedoch eine andere Geschichte.

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