Was vom Menschen bleibt – „Abdrücke“ aus römischer Zeit

Autorin: Rita Chinelli

Die Archäologie beschäftigt sich mit den Hinterlassenschaften der Menschen vergangener Zeiten. In der Regel sind dies Bauten, Gräber, Objekte und Gegenstände des täglichen und des besonderen Bedarfs oder auch einfach Erdschichten, die von menschlichen Aktivitäten herrühren. Immer wieder finden sich aber auch direktere Zeugnisse von Personen, und zwar in Form von Finger- und Fußabdrücken. Werfen wir einen Blick in die Zeit der Römer in Vindobona.

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Ein falsch montierter Henkel?

Autorin: Ursula Eisenmenger

Große Dinge, große Fragen. Kleine Dinge, noch größere Fragen….
Im Fundmaterial der Grabung Hanuschgasse 3, Wien 1, kam ein Stückchen Keramik römerzeitlicher Datierung zu Tage. Glasiert (die goldgelbe Glasur ist primär in der mittleren Kaiserzeit zu finden) und mit Henkelrest hat es zu einigen Diskussionen und Hypothesen geführt.

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Archäologische Arbeiten mitten im römischen Legionslager

Autorinnen: Sabine Jäger-Wersonig, Ingeborg Gaisbauer

Aber da gibt’s doch noch mehr … Auch dieses Jahr erwartet uns aus archäologischer Sicht ein „heißer Herbst“. Durch die geplante Begegnungszone, die den Petersplatz, den Bauernmarkt sowie die Freisinger-, die Goldschmied- und die Milchgasse umfassen soll und eine Fußgängerzone im Bereich der Freisingergasse 4, wird es zu weitreichenden Veränderungen im Untergrund kommen. Zu Beginn werden die Rohrleitungen von Gas, Wasser und Fernwärme erneuert. Zusätzlich wird die Fernkälte neben schon bestehenden Leitungen verlegt. Diese Arbeiten bedeuten umfangreiche Erdbewegungen, die bis in eine Tiefe von vier Meter reichen können. 2022 soll dann mit der eigentlichen Gestaltung der Oberfläche in Form einer neuen Pflasterung und der Pflanzung von Bäumen und Sträuchern begonnen werden. All diese Arbeiten werden, sobald in historische Schichten eingegriffen wird, von der Stadtarchäologie Wien begleitet. Welche spannenden Einblicke können wir nun erwarten?

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Tuchlauben Update!

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Es ist nun schon ein paar Wochen her, seit wir das letzte Mal „Neues“ über „Altes“ aus der Tuchlauben zu bieten hatten: Höchste Zeit, Sie auf den neuesten Stand zu bringen und ein paar interessante Schichten und Funde von den Römern bis ins beginnende Hochmittelalter zu präsentieren.

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Von römischen Säulenhallen und mittelalterlichen Lauben

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Die Tuchlauben ist – ohne Zweifel – ein alter Straßenzug, zwar nicht römisch, wie es etwas betagte Theorien zur Geschichte Wiens gerne behaupten, aber immerhin mittelalterlich – und als Verbindung zwischen dem Hohen Markt und dem Graben höchst prominent gelegen. In den nächsten Wochen bieten sich der Stadtarchäologie Einblicke in diesen geschichtsträchtigen Boden, und aus gegebenem Anlass bringen wir, zur Einstimmung sozusagen, einen kleinen Überblick über die Entstehung der Tuchlauben.

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Nicht militärisch, nicht zivil – die römischen „canabae legionis“

Autorin: Ursula Eisenmenger

Damit ist die Lagervorstadt gemeint, die sich um das Legionslager schmiegt. Wer dort lebte und arbeitete, stand unter der Befehlsgewalt des Lagerkommandanten, des praefectus castrorum.
Es sind die castra, die großen Standlager, die oft mit einer solchen Ummantelung versehen waren. Ab der römischen Kaiserzeit erbaut, kurbelten sie die Wirtschaft an: Wo römisches Militär stationiert war, da tauchten auch die Händler auf, deren kleine Verkaufsbuden canaba, -ae genannt wurden. Mit der Zeit mutierten sie zur militärisch verwalteten Lagervorstadt canabae legionis. Die sog. Leugenzone  intra leugam zog die Grenze. Es bedurfte der Zustimmung des Präfekten, wer sich dort niederlassen wollte. Dass allerdings aus dem Lateinischen canabae eine deutsche „Kneipe“ entstanden sein soll, ist nur ein Gerücht!
Eine echte Zivilsiedlung begründet schließlich eine Siedlungsdualität, wie sie schon in Carnuntum beobachtet wurde. In Vindobona, im 3. Wiener Gemeindebezirk am Rennweg gelegen, ist das jedoch eine andere Geschichte.

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Im Stadtbild: Archäologisches am Michaelerplatz. Teil 1

Autorin: Christine Ranseder

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Urlaubssaison auch, und ich hege die Hoffnung, dass damit auch die vielen Baustellen wieder aus dem Stadtbild verschwinden. Nicht jedes Loch im Asphalt, so notwendig es für den Erhalt der Infrastruktur auch sein mag, lässt die Herzen von ArchäologInnen höher schlagen. Und gestehen wir es uns ein: Nur wenige davon geben so viel Geschichte preis, wie der am Michaelerplatz dauerhaft offen gehaltene Schnitt in Wiens Boden. Schließlich wurden hier ein Teil der während der Grabungen 1991 freigelegten Mauerreste in die Platzgestaltung miteinbezogen. Doch was gibt es tatsächlich noch zu sehen? Begleiten Sie mich auf eine kurze Zeitreise.

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Kurzer Ausflug zu den Hernalser Legionsziegeleien

Autorin: Constance Litschauer

Erinnert sich  noch jemand an die sensationellen archäologischen Ergebnisse zur römerzeitlichen Ziegelproduktion in Hernals im Umfeld der Steinergasse? Eine aktuelle Künettenaufgrabung im Zuge von Gas- und Wasserrohrverlegungen in der angrenzenden Geblergasse ermöglicht es uns derzeit unser Wissen dazu zu vertiefen! Aufgrund der räumlichen Begrenztheit sind die Ergebnisse auf den ersten Blick zwar unspektakulär, für uns sind sie aber allemal zufriedenstellend – lassen sich doch einige Befunde und Schichten mit Altbekanntem vergleichen oder sogar gleichsetzen. Und wer weiß, was wir noch alles entdecken!

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