Autorin: Christine Ranseder
Häkchen und Ösen tauchen immer wieder im Fundmaterial auf, schließlich sind sie einer der beliebtesten und langlebigsten Gewandverschlüsse. Sie gehen leicht verloren oder kommen mit den Toten ins Grab. Was uns lange fehlte, war der Nachweis von Rohmaterial und Halbfertigprodukten. Mittlerweile ist auch dieser gelungen.
In der Rasumofskygasse 29−31 fand sich in einer Abfallgrube − neben Keramik des 17. Jahrhunderts − auf handliche Länge zugeschnittener, dünner Draht. Am Ende eines der Stücke zeichnet sich die Gestalt eines Häkchens ab. Formschön ist es noch nicht, ganz im Gegenteil. Es wirkt ein wenig verhatscht, wie man in Wien sagen würde, und blieb auf ewig in diesem Zustand des Werdens.
Ob die Drahtstücke versehentlich im Hausmüll landeten oder die mit der Herstellung von Hafteln beschäftigte Person die Geduld verlor und mit den Nerven auch gleich ihr Arbeitsmaterial wegschmiss, verliert sich im Dunkel der Geschichte.