Datum: 08.06.2018 | Autor: Sabine Jäger-Wersonig, Christine Ranseder

Bauern und Landarbeiter nutzten religiöse Feste, um ein wenig Spaß zu haben. Man dachte, dass die Götter diese Feierlichkeiten für die Menschen als Erholung von den Mühen des Daseins geschaffen hätten. Angehörige der reichen Oberschicht wollten auf ihren Landgütern entspannen. Sie genossen allein oder mit Freunden die Natur. Manche gingen auf die Jagd.
Gutes Essen, Musik, Tanz sowie Brett- und Würfelspiele waren auch auf dem Land ein beliebter Zeitvertreib.

Die Maske eines Silens erinnerte möglicherweise an ein dem Bacchus gewidmetes Fest.

Maske eines Silens, Weintrauben und ein Pygmäe. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Sigrid Czeika)

Einige antike Autoren empfahlen das Spazierengehen in der freien Natur, um die Seele wieder aufzurichten. Das Abbild der Trauben naschenden Hasen konnte an eine solche Wanderung erinnern. Gleichzeitig ist es eine Allegorie auf den Herbst und auf die bevorstehende Ernte.

Allegorie auf den Herbst mit Hasen und reifen Weintrauben. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)

Auch auf dem Land pflegte man die Gastfreundschaft. Einladungen zu Essen mit bis zu sieben Gängen und der gemeinsame Weingenuss stärkten soziale Bindungen. Die Darstellung der Götter Bacchus und Apollo auf einem Terra-Sigillata-Gefäß kann als Anspielung auf ein Gastmahl verstanden werden.

Bacchus mit einem Trinkgefäß und Apollo mit Kithara. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)

Fische werden nur selten auf Terra Sigillata dargestellt, obwohl die Fischzucht als Statussymbol galt.
Für die Oberschicht mag das Angeln eine beschauliche Freizeitbeschäftigung gewesen sein. Dies lässt zumindest die Motivkombination auf einer Terra-Sigillata-Schüssel vermuten. Sie zeigt einen Fischer mit seinem Fang neben einem musizierenden Apollo.

Ein Fischer, Fische und Apollo mit Kithara. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)
Ein Delphin und Fische. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)
Fische im Wasser und auffliegende Vögel. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)

Die Jagd war ein Vergnügen der römischen Oberschicht. Gejagt wurde zu Pferd und zu Fuß. Als Waffen dienten Speer oder Pfeil und Bogen. Eigens für diesen Zweck gezüchtete Hunde begleiteten die Jäger. Als Jagdwild waren Hirsch, Eber und Hase beliebt.

Jäger zu Pferd, Hunde und ein Hirsch. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)
Ein Wildschwein auf der Flucht. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)