Die Verortung der Grube 115. (Plan: Stadtarchäologie Wien)

Grabung: Hernalser Hauptstraße 59–63, Wien 17; Grabungscode 2014_13
Ansprache/Deutung: Spätmittelalterliche Grube 115 (Latrine)

Lage: Schnitt 4
Interface: 115
Form/Maße: Rechteckige Grundfläche (1,10 x 1,50 m) mit ebener Grubensohle, annähernd senkrechte Wände, Tiefe 2,85 m.
Niveau: Oberkante direkt unter heutigem Niveau (41,07–41,12 über Wr. Null), Unterkante 38,22 m über Wr. Null.
Schneidet: Grube 118

Verfüllung: Bef.-Nr. 89
Beschreibung: Einheitliches graubraunes, relativ lockeres Material, mit Steinen (Schotter), mittelmäßig viel Holzkohle und einigen Holzresten versetzt. Grünfärbung an der an der in den anstehenden Tegel eingetieften Grubensohle.
Funde: MV 105264, MV 105304, MV 105306; Keramik, Knochen, Glas, Metall, Ziegel, Römische Münze
Datierung: Die Verfüllung enthielt – neben zahlreichen römischen Scherben und einigen als Altstücke anzusehenden Gefäßfragmenten aus dem 12./13. Jahrhundert – überwiegend Bruchstücke von Töpfen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Zu den jüngsten Funden zählt ein Topf, der 15./Anfang 16. Jahrhundert datiert werden kann.

Interpretation: Latrine, die weitgehend geräumt und danach relativ schnell mit Abfall verfüllt wurde.

Die Gruben 115 und 118. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Grube 115. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Die untere Hälfte von Grube 115 mit Ganzgefäß. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Grünfärbung im untersten Bereich von Grube 115. (Foto: Stadtarchäologie Wien)