Doris Schön / Günther Buchinger / Ingrid Mader /
Johannes Ramharter / Werner Chmelar / Markus Jeitler
Kanonen und Kunst. Das Gusshaus auf der Wieden 
Wien Archäologisch 14 (Wien 2018)
22 x 14 cm. Broschur
152 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
EUR 21,90
ISBN 978-3-85161-186-1

Der Band ist in Buchhandlungen erhältlich oder kann beim Phoibos Verlag online bestellt werden.

 

 

Im Juni 1763 wurde der Grundstein für das k. k. Gußhaus auf der Wieden gelegt. Der U-förmige, eingeschoßige Bau war 1770 vollendet und beherbergte Arbeitsplätze für Schmiede, Schlosser, Tischler, Zimmerleute, Wagner und Drechsler. Die Ofenanlage für den Guss der Kanonen befand sich im Hof. Dies änderte sich durch einen ab 1823 erfolgenden Umbau, im Zuge dessen zwei unterschiedlich konstruierte Reverberieröfen im Inneren der Werkshalle im Osttrakt errichtet wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts verlor das Gusshaus durch den Bau des am Stadtrand gelegenen Arsenals an Bedeutung. Schließlich wurde die Produktion von Kanonen eingestellt und die Betriebsstätte an die k. k. Kunsterzgießerei übergeben. Hier entstanden die bedeutendsten Werke des Bildhauers Anton Dominik Fernkorn und eine beträchtliche Anzahl der Denkmäler an der Wiener Ringstraße. 1897 übernahm Arthur Krupp die Kunsterzgießerei. In der Folge kam es zu einem neuerlichen Umbau des Gusshauses, dennoch wurde der Betrieb 1908 nach Berndorf verlegt. Auf dem Areal des ehemaligen Gusshauses siedelte sich die Technische Universität Wien an. Heute sind Teile der historischen Bausubstanz des Gusshauses in den Neubau für das Zentrum für Micro- und Nanostrukturen der TU Wien integriert. Doch bevor dies geschehen konnte, kamen Bauforschung und Archäologie ins Spiel. Der 14. Band der Serie Wien Archäologisch vereint die Ergebnisse der Ausgrabung der Stadtarchäologie Wien mit den von der Firma Denkmalforscher durchgeführten bauhistorischen Untersuchungen. Ein Kapitel zur Entwicklung des Kanonengusses und den Ziegelfunden runden den Band ab.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort der Herausgeberin
Einleitung

Waffen für die k. k. Armee
Gute Gießer sind rar in der Welt 

Anfänge der Produktion von Bronze-Kanonen in Tirol
Bronze-Rohre als Mittel fürstlicher Repräsentation in der frühen Neuzeit
Die Verlagerung des Bronzegusses nach Wien und Graz
Die Reformen des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein
Die letzten Jahrzehnte der Bronze-Kanonen
Das Gusshaus in der Seilerstätte
Das k. k. Zeughaus in der Seilerstätte

Bauforschung und archäologische Befunde
Vorgeschichte

Neubau einer Werkshalle ab 1763
Kunst statt Kanonen …
Bauphasenplan Erdgeschoß
Kanonenguss im 18. Jahrhundert
Die ältesten archäologischen Befunde des k. k. Gußhauses
Umbau der Werkshalle in ein feuerfestes Gusshaus ab 1823
Bauphasenplan Kellergeschoß
Funktionsweise eines Reverberierofens
Archäologische Befunde aus dem frühen 19. Jahrhundert
Die Befunde im östlichen Anbau (Halle 9)
Befunde um Ofen 1 im Osttrakt des Gebäudes
Befunde um Ofen 2 im ehemaligen Osttrakt des Gebäudes
Zusammenfassung
Übergabe des Gusshauses an die k. k. Kunsterzgießerei
Das Atelier von Hans Makart auf dem Gusshaus-Areal
Umbauten durch Arthur Krupp 1898
Bauphasenplan Obergeschoß
Archäologische Befunde aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Der Hof des k. k. Gußhauses
Die Neugestaltung unter Arthur Krupp
Die Befunde im östlichen Anbau (Halle 9)
Die Befunde im Osttrakt
Die Befunde im ehemaligen Nordtrakt
Die Demontage des Gusshauses im 20. und 21. Jahrhundert

Ziegel und Ziegelproduktion
Die Entwicklung der neuzeitlichen Wiener Ziegel
Eine kurze Geschichte der Ziegelproduktion in Wien
Ziegeleien im 4. Wiener Gemeindebezirk
Die Entwicklung der Ziegelformate
Die Entwicklung der Ziegelzeichen
Die Ziegel aus dem k. k. Gußhaus
Ziegel aus orange bis rot gebranntem Ton
Ziegel aus Kalksand
Ziegel aus Graphitton

Anhang
Biografien
Glossar
Literatur
Abbildungsnachweis
Impressum