Ausgrabung/GrabungDie wichtigste Informationsquelle für die Archäologie. Jeder Bodeneingriff bedeutet eine Veränderung der Originalsubstanz. Es ist daher für die Nachwelt von großer Bedeutung, das Unwiederbringliche fachgerecht zu dokumentieren. Ob mit archäologisch relevanten Kulturschichten, Strukturen und Funden zu rechnen ist, erschließt sich aus bereits bekannten Fundstellen, aus im Vorfeld durchgeführten archäologischen Prospektionen sowie aus Bohrprofilen und Sondagen. |
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AuswertungDie archäologische Auswertung führt das durch Prospektion, Bauforschung und Ausgrabung erfasste und fachgerecht gesicherte Daten- und Fundmaterial zusammen. So können neue Erkenntnisse über eine Fundstelle und ihre Umgebung gewonnen und historische Abläufe rekonstruiert werden. In den kulturhistorischen Kontext gebracht, erzählen die gefundenen Gegenstände von der materiellen Kultur und den Lebensumständen der Menschen. |
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Baubeobachtung/archäologische BaubegleitungBauarbeiten finden − soweit möglich − in Zusammenarbeit mit den ArchäologInnen statt. Wenn im Zuge der Tätigkeiten archäologisch relevante Schichten und Strukturen zutage treten, werden diese vom archäologischen Expertenteam dokumentiert. |
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Bauforschung oder bauhistorische UntersuchungDie Bauforschung dokumentiert den Bestand eines Gebäudes, insbesondere seine ursprüngliche Struktur und späteren Veränderungen. Für die bauchronologische Auswertung dieser Daten werden archivalische Quellen zum Gebäude (siehe Hausforschung) mit der Analyse von Baumaterial und Konstruktionstechniken zusammengeführt. |
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BefundEin Befund im archäologischen Sinne ist in der Regel eine eigene stratigrafische Einheit. Es kann sich dabei um Kulturschichten handeln, aber auch um Strukturen wie Gruben, Mauern, Gräber usw. Die Beziehung dieser einzelnen Befunde zueinander und vor allem auch das jeweils darin enthaltene Fundmaterial sind die Basis für eine archäologische Auswertung. Auch die Gesamtheit der dokumentierten Einheiten kann als Befund angesprochen werden oder auch als Fundumstände und Fundkontext. |
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BodendenkmalAls Bodendenkmale gelten von Menschen geschaffene Strukturen und Objekte, die von historischer, künstlerischer oder sonstiger kultureller Bedeutung sind. Die Unterschutzstellung ist gesetzlich geregelt. |
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BohrprofilDie grafische Darstellung der Abfolge von Erd-/Gesteinsschichten in einem durch Bohrung aus dem Boden gewonnenen Bohrkern. Ein umfangreiches Archiv von Bohrprofilen ist im Baugrundkataster Wien abrufbar. Dieses Planungswerkzeug liefert neben Auskünften zum Wasserstand und zum geologischen Untergrund vor allem Informationen darüber, ob und bis zu welcher Tiefe mit anthropogenen Anschüttungen oder Strukturen zu rechnen ist. |
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ForschungsgrabungDie Ausgrabungsfläche wird aufgrund bestimmter Kriterien gewählt und kann ohne Zeitdruck zur Beantwortung vorab gestellter, konkreter wissenschaftlicher Forschungsfragen untersucht werden. Dabei kommen standardisierte wissenschaftliche Ausgrabungs- und Dokumentationsmethoden zur Anwendung. Gegenstück zur Forschungsgrabung ist die Rettungsgrabung. |
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FundeGegenstände, die im Zuge einer Ausgrabung geborgen werden. Das Fundmaterial wird zunächst gereinigt, beschriftet, nach Möglichkeit zusammengesetzt, restauriert und in einer Datenbank erfasst. Für die archäologische Auswertung werden Funde auch gezeichnet und fotografiert. Das Wissen um den Kontext der Funde ist essenziell für die Bewertung, im Gegenzug lassen sich mit Funden Befunde datieren. |
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HausertüchtigungsmaßnahmeIm Vorfeld von Großprojekten, wie zum Beispiel dem U-Bahn-Bau, wird die Statik der innerhalb der Streckenführung liegenden Häuser überprüft. Wo Fundamente verbessert werden müssen, erfolgen im Kellerbereich gezielt Bodenabtragsarbeiten zum Einbringen von Betonbodenplatten und Fundamentunterfangungen. Diese Arbeiten finden unter archäologischer Begleitung statt. |
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HausforschungDie zusammenfassende Beurteilung von historischen Plänen und Karten sowie schriftlichen Archivalien bilden nicht nur die Grundlage für die Bauforschung, sondern auch für die Archäologie. Mit dem Wissen, welche Aktivitäten an einem bestimmten Ort stattgefunden haben, können archäologische Befunde konkreter eingeordnet werden. |
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KünettengrabungDie Neuverlegung oder auch der Austausch von Leitungen aller Art erfordert das Anlegen von Schächten, die in der Regel mittels Bagger ausgehoben werden. An historisch besonders neuralgischen Punkten werden diese Arbeiten archäologisch begleitet (siehe Baubeobachtung). Die Dokumentations- und auch die Aussagemöglichkeiten sind im Vergleich zu großflächigen Ausgrabungen entsprechend beschränkt. |
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PlanumEntspricht der horizontalen Dokumentationsebene einer Grabung. |
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ProfilEntspricht der vertikalen Dokumentationsfläche einer Grabung. In einem Profil ist vor allem die stratigrafische Abfolge gut erkennbar. |
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ProspektionDie archäologische Prospektion dient der zerstörungsfreien Untersuchung und Dokumentation eines potenziellen Fundplatzes. Hierfür können eine Reihe von Methoden zur Anwendung kommen: Archivrecherchen, Begehungen (Oberflächensurvey), geophysikalische Messungen, Luftbilder u.v.m. |
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Rettungsgrabung oder NotbergungDabei handelt es sich um eine anlassbedingte Grabung, zumeist im Vorfeld von Bauaktivitäten, die einen Bodeneingriff mit sich bringen. Vorrangiges Kriterium für die Notwendigkeit der Durchführung einer archäologischen Untersuchung sind die erwartbaren Bodendenkmale in noch ungestörten Bereichen. Diese können etwa mittels Prospektion und Sondagen ermittelt werden. Die Grabung selbst muss in der Regel innerhalb eines engen Zeitrahmens durchgeführt werden. Gegenstück zur Rettungsgrabung ist die Forschungsgrabung. |
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Sondage oder ProbeschnittVom Umfang her kleinteilige Bodenaufschließungen, wie Probeschnitte, Sondagen oder Bohrprofile, werden an ausgesuchten Stellen angelegt, um Auskünfte zum Bodenaufbau und den erwartbaren Strukturen zu erhalten. |
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StratigrafieAbfolge der Schichten (Strata), die bei einer Ausgrabung vorgefunden werden. Die einzelnen Schichten haben sich in der Regel nacheinander abgelagert, die unterste ist also die älteste, die oberste die jüngste Schicht. Diese natürliche Abfolge kann allerdings durch menschliche Eingriffe (Aufschüttung, Brunnen, Pfostenloch etc.) oder natürliche Ereignisse (z. B. Tiergänge oder Bergrutsch) gestört sein. Die Stratigrafie dient auch zur relativen Datierung der Funde. |