Christine Ranseder / Sylvia Sakl-Oberthaler / Martin Penz / Michaela Binder / Sigrid Czeika
Napoleon in Aspern. Archäologische Spuren der Schlacht 1809
Wien Archäologisch 13 (Wien 2017)
22 x 14 cm. Broschur
152 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
EUR 21,90
ISBN 978-3-85161-170-0

Der Band ist in Buchhandlungen erhältlich oder kann beim Phoibos Verlag online bestellt werden.

 

 

Die französische Revolution und der Aufstieg Napoleon I. Bonaparte (1769–1821) destabilisierten die europäischen Machtverhältnisse. In der Folge kam es ab 1792 zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich  und wechselnden europäischen Bündnispartnern. Am 9. Mai 1809 forderte Österreich erneut Napoleon zum Kampf heraus, der 5. Koalitionskrieg hatte begonnen. Zwei der bedeutendsten Schlachten dieses Krieges fanden in unmittelbarer Nähe Wiens statt. Die Wahl des Aufmarschgebietes fiel auf das Marchfeld im Bereich der beiden Dörfer Aspern und Essling. Die Kämpfe begannen am 21. Mai 1809, erreichten am 22. Mai ihren Höhepunkt und endeten mit dem Rückzug Napoleons auf die Insel Lobau. Diese wurde in der Folge von den Franzosen zu einem befestigten Waffenplatz ausgebaut, der ihnen als Ausgangspunkt für die Schlacht von Deutsch-Wagram, in der die Österreicher vernichtend geschlagen wurden, diente.

In den Jahren 2008 bis 2016 konnten von der Stadtarchäologie Wien das Entstehen der Seestadt Aspern archäologisch begleitet werden. Im Zuge von acht Grabungskampagnen wurden unter anderem Bestattungen, die mit der Schlacht von Aspern und Essling in Zusammenhang stehen, aufgedeckt. Sie werden in diesem Buch erstmals zusammenfassend mit einer Analyse der geborgenen Uniformreste und der anthropologischen Auswertung im Kontext von Zeitgeschehen und Heerwesen präsentiert.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort der Herausgeberin
Einleitung
Ein Jahrtausende alter Siedlungsboden am Rande des Marchfeldes
Vom Schlachtfeld zum archäologischen Fundplatz

Die Schlacht von Aspern im historischen Kontext
Napoleons Expansionspolitik

Österreich im 5. Koalitionskrieg (10. April–14. Oktober 1809)
Napoleon vor den Toren Wiens
Die Schlacht von Aspern-Essling (erste Marchfeldschlacht)
Was danach geschah

Was von der Schlacht im Boden verblieb …
Die Gräber gefallener Soldaten

Soldatengräber am Schlachtfeld? – Die zurückgelassenen Gefallenen
Uniform- und Ausrüstungsbestandteile
Die Adjustierung der österreichischen Armee
Die Adjustierung der Armee Napoleons
Die Funde aus den 2009 bis 2016 aufgedeckten Gräbern
Die Bewaffnung
Ein napoleonisches Flintensteindepot im Schloss Neugebäude
Die Pferde am Schlachtfeld
Gut zu Huf?

Soldatenschicksale
Leben und Tod in den Napoleonischen Kriegen

Menschliche Überreste als Quelle zur Rekonstruktion der Vergangenheit
Soldatenleben im 18./19. Jahrhundert
Krankheiten und Mangelernährung
Zahngesundheit
Körperliche Belastung
Der Tod auf dem Schlachtfeld
Sterbealter der Soldaten
Abschließende Betrachtungen

Erinnerungen an die Schlacht – Ausflüge zu Denkmälern auf Wiener Stadtgebiet
Personenkult und Gedenken

Heldenverehrung zum Ruhme des Hauses Habsburg
Vom „Löwen von Aspern“ zum Schüttkasten in Essling
Gedenksteine als Erinnerung an Napoleons Heerlager in der Lobau

Anhang
Die Heerführer
Die Kampftechnik
Archäologische Belege der Schlacht bei Aspern-Essling (1809)
Literatur