Datum: 11.10.2016 | Autor: Michaela Binder
Leben und Sterben in Wien im 19. Jahrhundert
Zehn Kinder im Alter zwischen 0 und 12 Jahren zeugen von der hohen Kindersterblichkeit in Wien im 19. Jahrhundert. Zu den häufigsten Ursachen zählten Tuberkulose und andere Infektionen, die sich auch an den Skeletten nachweisen ließen. Unnatürlich gebogene Langknochen zeugen von chronischem Vitamin-D-Mangel (Rachitis).
Die Erwachsenen (sechs Männer, fünf Frauen) verstarben ebenfalls früh (<50 Jahre). Schlechte Zähne, Infektionen und frühes Auftreten von Arthrose deuten allgemein auf schlechte Lebensbedingungen und harte körperliche Arbeit der einfachen Wiener Bevölkerung hin.
Mehrere nach dem Tode durchgeführte Schädelöffnungen sind Spuren von Autopsien, die bei unklarer Todesursache oder zu Studienzwecken an den Skeletten armer Leute durchgeführt wurden.