Datum: 03.10.2016 | Autor: Christine Ranseder
Verschlüsse aller Art, aber kaum Schmuck
Obwohl Verschlüsse nur in wenigen Gräbern zutage kamen, fällt die Vielfalt ihrer Formen und Materialien auf.
Drei Knöpfe mit christlichen Motiven hielten vermutlich ein Leichentuch zusammen.
Beinknöpfe kamen bevorzugt als Verschlüsse von Hemden zum Einsatz, da sie – im Gegensatz zu metallenen Knöpfen – trotz häufigen Waschens der Unterwäsche nicht rosteten und daher den Stoff nicht verfärben konnten. Die zwei glatten Doppelknöpfe wurden einzeln gefunden, es dürfte sich also nicht um Manschettenknöpfe handeln.
Auch die metallenen Scheibenknöpfe, in Wien „Blattelknöpfe“ genannt, wurden als Massenware hergestellt.



Bei den zwei schwarzen Glasknöpfen handelt es sich um Proterobas-Glas aus dem Fichtelgebirge/Bayern. Das in diesem Gebiet anstehende Gestein Proterobas schmilzt ohne weitere Zusätze und lässt sich wie Glas formen, jedoch nicht blasen. Es wurde daher hauptsächlich zu Knöpfen und Rosenkranz-Perlen verarbeitet, die weit verhandelt wurden. Ebenfalls aus einer Werkstatt im Fichtelgebirge stammt das Paar Manschettenknöpfe aus weißem Glas. Über ihre Funktion hinaus dienten sie als schmückendes Accessoire.


An persönlichen Schmuckstücken wurde nur ein einziger Fingerring gefunden.
