Die Verortung der Grube 116. (Plan: Stadtarchäologie Wien)

Grabung: Hernalser Hauptstraße 59–63; Grabungscode: 2014_13
Ansprache/Deutung: Spätmittelalterliche Grube 116

Lage: Schnitt 4
Interface: 116
Form/Maße: Nicht vollständig ergraben. Kreisförmige Grundfläche, leicht geneigte Wände. Grübe verjüngt sich zur Sohle hin. Durchmesser ca. 1,8 m. Tiefe mindestens 3 m.
Niveau: Oberkante direkt unter heutigem Niveau (41,07–41,12 über Wr. Null).

Verfüllung: Bef.-Nr. 91
Beschreibung: Im unteren Bereich der Grube relativ einheitliches, graubraunes, mittelfestes Material, mit Steinen (Schotter) versetzt. In etwa 2 Meter Tiefe wenig Holzkohle und Holzreste.
Funde: MV 105266, MV 105310, MV 105312; Keramik, Knochen, Metall, Ziegel.
Datierung: Die aus der Verfüllung geborgene Keramik präsentiert sich uneinheitlich. Zu ihr zählen einige latènezeitliche Scherben, ein Fragment aus dem 8./9. Jahrhundert, zahlreiche Bruchstücke römischer Keramik und Fragmente von Gefäßen des 13./14. Jahrhunderts. Neben diesen Altstücken fand sich jedoch auch eine große Zahl unversehrter bzw. aus Bruchstücken wieder nahezu vollständig zusammensetzbarer Gefäße aus dem 14./15. bzw. 15. Jahrhundert.

Interface: 129 in Grube 116
Verfüllung: Bef.-Nr. 127
Beschreibung: In der oberen Grubenhälfte Füllschichten, beginnend mit einer dünnen, zur Grubenmitte hin abfallenden gelblichen Lössschicht. Helleres, graues, eher lockeres Material mit höherem Anteil von Löss, ebenfalls mit Steinen (Schotter) versetzt. Knapp unterhalb der Oberkante Rest einer Stein-Ziegel-Setzung (Pflasterung?), Bef.-Nr. 128.
Funde: MV 105299; Keramik, Knochen, Ziegel.
Datierung: Neben römischen Fragmente auch Bruchstücke von Keramik aus dem 15. Jahrhundert.

Interpretation: Grube unbekannter primärer Funktion, die in zwei Phasen verfüllt wurde.

Die Grube 116 in Relation zu den Gruben 115 und 118. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Grube 116. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Interface 129, Befundnummer 127 in der oberen Hälfte von Grube 116. (Foto: Stadtarchäologie Wien)
Grube 116 während des Abbaus. (Foto: Stadtarchäologie Wien)