Martin Mosser / Kristina Adler-Wölfl / Michaela Binder / Rita Chinelli / Werner Chmelar / Sigrid Czeika / Günther Dembski / Sabine Grupe / Kurt Gschwantler / Ewald Hejl / Sabine Jäger-Wersonig / Christine Jawecki / Gudrun Kieweg-Vetters / Constance Litschauer / Christoph Öllerer / Sylvia Sakl-Oberthaler / Kinga Tarcsay / Reinhold Wedenig

Die römischen Kasernen im Legionslager Vindobona. Die Ausgrabungen am Judenplatz in Wien in den Jahren 1995–1998

Monografien der Stadtarchäologie Wien 5
Wien 2016. Kartoniert. 29,7 x 21 cm
Band I: 1016 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Band II: 528 Seiten mit zahlreichen Abbildungen inklusive 8 Planbeilagen
Preis: 138,– Euro
ISBN 978-3-85161-023-9
E-Book (Band I: PDF 18,1 MB, Band II: PDF-A 21,6 MB, PDF-B 25,7 MB, Planbeilagen: PDF 20,1 MB)
ISBN 978-3-85161-043-7

Der Band ist in Buchhandlungen erhältlich oder kann beim Phoibos Verlag online bestellt werden.

 

Die archäologische Erforschung des römischen Wien hatte sich in der Vergangenheit immer den Unternehmungen der Bauwirtschaft anzupassen. Dadurch entstand in den letzten 150 Jahren – je nach den vorhandenen Strukturen der archäologischen Institutionen und eher nach dem Zufallsprinzip – ein zwar buntes, aber doch nicht lückenloses Puzzle der antiken Stadt Vindobona. Bis vor kurzem fehlte diesem jedoch die chronologische Komponente, um ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtbild zu entwerfen. Erst die methodisch anspruchsvoll durchgeführten Grabungen am Wiener Judenplatz in den Jahren 1995 bis 1998 boten die Grundlage, eine über 300-jährige, wechselvolle Historie dieses bedeutenden römischen Legionsstandortes erzählen zu können:

Von Holzbauten ab dem späten 1. Jahrhundert über die beinahe 100 Jahre später errichteten Steingebäude lässt sich die bauliche Abfolge von Mannschaftsunterkünften des Militärlagers bis in vorvalentinianische Zeit verfolgen. In der Zeit danach setzte ein allmählicher Umformungsprozess ein, weg von militärischen Strukturen hin zu Werkstätten mit Wohnbereichen. Die letzten Siedlungsspuren, die bis in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts auszumachen sind, verdeutlichen zumindest eine teilweise zivile Nutzung des Geländes.

Die hiermit vorliegende wissenschaftliche Auswertung dieser Grabung wird für alle künftigen Forschungen zum Wiener Legionslager gleichsam ein Rahmen sein, innerhalb dessen die Geschichte von Vindobona Stück für Stück ergänzt werden kann.

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