Stand: Mai 2020 | Autorin: Sylvia Sakl-Oberthaler

Die Auswertungskapitel entsprechen den im Katalog angeführten Formtypen. Dort werden alle für die einzelnen Formen bedeutsamen Daten (Entstehung, Laufzeit, Verbreitung, Firmenstempel, Bodenstempel, Bildmotive, mögliche Provenienz) zusammengestellt und anschließend die Fundlampen aus Vindobona detailliert besprochen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Fundumstände der Altfunde – dem aktuellen Stand der Forschung entsprechend1– näher eingegangen.2 Für die Fundlampen aus den Ausgrabungen der Stadtarchäologie Wien nach 1967 wurde ein Fundortregister erstellt, in dem der Status der Aufarbeitung der betreffenden Grabungen zusammengefasst ist. Über die dort angeführten Grabungscodes (GC) sind alle wichtigen Eckdaten zu den Fundlampen aus den betreffenden Ausgrabungen (inklusive aller vorhandenen Schichtdatierungen) abrufbar. Mittels der im Text angeführten Inventarnummern können zusätzlich alle Stücke direkt aus dem Katalogteil aufgerufen werden. In Tabellenform zusammengestellte Daten zum Fließtext sind wiederum über die (blau unterlegten) Tabellenüberschriften via Link zugänglich.

Das Kapitel „Lokale Lampenproduktion“ beschäftigt sich mit den für eine lokale Lampenproduktion bisher vorliegenden Indizien.

Zum aktuellen Stand der Aufarbeitung lässt sich Folgendes zusammenfassen: Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Mai 2020) war es möglich 826 Lampen(fragmente) bzw. Beleuchtungsgeräte sowie Model aufzunehmen und auszuwerten. Von diesen konnten 209 (von insgesamt 276) Stücke, die Alfred Neumann bereits 1967 publizierte, neu vorgelegt werden. Als Überblick zu diesem Thema wurde die Tabelle Fundortregister der von Alfred Neumann publizierten Lampen erstellt. Von den 39 bei Neumann als „verschollen“ geführten Firmalampen konnten von der Autorin mittlerweile drei Exemplare wieder aufgefunden werden.3 Unter den ebenfalls als fehlend vermerkten Lampen anderer Typen wurden auch zwei Stücke wiederentdeckt4 Die Ursache für derartige Unstimmigkeiten dürfte in der Neuorganisation der Sammlungen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg liegen.

Alle Lampen mit Inventarnummern, die mit „MV“ beginnen, sind Bestandteil der Sammlung des Wien Museums. Die Exemplare, bei denen der Inventarnummer „ANSA“ vorangestellt ist entstammen der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien. Dazu kommen noch zwei Fundlampen aus Privatbesitz, die bei einer Ausgrabung im Auftrag des Bundesdenkmalamtes in Wien 3, Rennweg 64 geborgen wurden. Diese sind mit ihren Fundnummern (Fn) gelistet.

Von den neueren Ausgrabungen der Stadtarchäologie Wien konnten – mit wenigen Ausnahmen – alle Funde bis zum Jahr 2011 berücksichtigt werden (siehe Fundortregister). Dazu kommen Funde aus ausgewählten Grabungen zwischen 2012 und 2017, sowie ein Einzelstück (MV 111275/4) aus einer Rettungsgrabung des Bundesdenkmalamtes in Wien 1, Bauernmarkt 1 im Jahr 2017. Zusätzlich wurden alle bisher bekannten Lampenmodel aufgenommen.

Fundlampen aus Vindobona, die nicht aus Grabungen der Stadtarchäologie Wien stammen, wurden hier ansonsten nicht berücksichtigt. Dies sind z. B. die Funde aus den Grabungen des Bundesdenkmalamtes im Jahr 2004 innerhalb der heutigen Stallburg (canabae legionis)5 und auch jene aus den Grabungen der Jahre 1999/2000 im Bereich des mittelkaiserzeitlich/spätrömischen Gräberfeldes bei der Albertina.6 Im zuerst erwähnten Fall ist eine Publikation des Fundmaterials in Druck.7

  1. Hier wurden alle jene neueren Publikationen mit einbezogen, die sich mit den Altfunden und Befunden auseinandersetzen.
  2. Bei einigen Einzelstücken, deren Fundumstände im Text nicht näher behandelt werden besteht die Möglichkeit, anstelle dessen über den Grabungscode im Katalogteil direkt auf den Fundortkataster der Stadtarchäologie Wien zuzugreifen. Dies ist im Übrigen bei allen Stücken mit Grabungscode im online Katalog möglich (siehe „Aufbau und Benutztung des Kataloges). Dieser ist mit dem online Portal „Wien Kulturgut“ verbunden, um die Lage der Fundstellen im aktuellen Stadtplan von Wien demonstrieren zu können.
  3. Neumann 1967, 7; 18 f. Kat.-Nr. 122–160; die von ihm als verschollen angeführten Katalognummern 123 (MV 2005/9), 148 (MV 804) und 155 (MV 1519) waren bei der Neuaufnahme wieder vorhanden. Bei zwei weiteren wieder vorhandenen Stücken (Kat.-Nr. 135, vermutlich MV 34735 und Kat.-Nr. 144, vermutlich MV 34721) lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, ob es sich tatsächlich um die von Neumann katalogisierten Stücke handelt.
  4. Kat.-Nr. 265 / MV 2227 sowie Kat.-Nr. 267 / MV 635
  5. GC: 200503; M. Krenn/N. Hofer/P. Mitchell/J. Wagner, Wien 1, Stallburg. Fundberichte aus Österreich 43, 2004, 78; M. Krenn/P. Mitchell/J. Wagner, Wien 1 – Reitschulgasse 2, Stallburg. Fundberichte aus Österreich 44, 2005, 69 f.
  6. GC: 200011; bei der Ausgrabung wurden 40 Brand- und 97 Körpergräber auf vier Bestattungshorizonten entdeckt, Zeithorizont: 2.–4. Jahrhundert; E. H. Huber, Wien 1, Albertina. FWien 3, 2000, 206–209; E. H. Huber, Wien 1, Albertina. FWien 4, 2001, 258 f.; E. H. Huber, Wien 1, Albertina. FWien 5, 2002, 289–291; Kronberger 2005, 64; M. M. Marschler, Paläopathologie und Demographie des römerzeitlichen Gräberfeldes Albertina in Wien (Diplomarbeit Universität Wien 2013).
  7. Die Bearbeiterin der Kleinfunde ist Beatrix Petznek. Die Gesamtpublikation der Befunde und Funde ist in Druck.