Autorin: Christine Ranseder
… ist der ArchäologInnen Freud und Leid. Es macht glücklich, weil es spannende Dinge enthalten kann. Diese wiederum erhöhen die Aussagekraft der auf der Ausgrabung dokumentierten Befunde. Viele Funde bedeuten aber auch einen größeren Zeitaufwand und mehr Platzbedarf im Depot.
Keramik ist mengenmäßig die häufigste Fundgattung, gefolgt von den Tierknochen. Gegenstände aus Glas, Metall oder Bein sind weitaus seltener und müssen mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Sie werden in der Regel bereits auf der Ausgrabung getrennt verpackt und danach an spezialisierte Restauratoren übergeben.
Der Großteil der Funde wird jedoch gewaschen. Wasser allein reicht dabei aber nicht. An Keramikscherben und Knochen anhaftende Erde wird vorsichtig mithilfe verschiedener Bürsten entfernt. Fallweise muss auch entsintert werden, das heißt es werden mineralische Ablagerungen von der Oberfläche entfernt. Das nun saubere Fundmaterial wird zum Trocknen aufgelegt.
Während des gesamten Arbeitsablaufes gilt: Nicht ohne meinen Fundzettel! Auf ihm steht die Fundnummer. Sie wurde bereits auf der Grabung vergeben und dient dazu, die Lage der Funde in den jeweiligen Gruben, Gräbern etc. (den Befunden) festzuhalten. Eine Fundnummer kann mehrere Keramikscherben, Knochen etc. umfassen. Nach dem Trocknen wird jeder Fund mit „seiner“ auf dem Fundzettel vermerkten Fundnummer beschriftet. So ist jederzeit die Zuordnung zu einem Befund möglich. Spätestens nach dem Beschriften werden Knochen von der Keramik getrennt, damit sie zur weiteren Bearbeitung an ArchäozoologInnen und AnthropologInnen übergeben werden können.
Eine besondere Herausforderung stellen die tausenden Bruchstücke von Keramik dar. Sie werden zuerst innerhalb einer Fundnummer nach Warenarten sortiert. Danach kann die Suche nach zusammenpassenden Scherben beginnen. Ziel ist es, Bruchstücke desselben Gefäßes zu finden und dieses – soweit wie möglich – „wiederauferstehen“ zu lassen. Doch darüber mehr im nächsten Blog …