Nicht militärisch, nicht zivil – die römischen „canabae legionis“

Autorin: Ursula Eisenmenger

Damit ist die Lagervorstadt gemeint, die sich um das Legionslager schmiegt. Wer dort lebte und arbeitete, stand unter der Befehlsgewalt des Lagerkommandanten, des praefectus castrorum.
Es sind die castra, die großen Standlager, die oft mit einer solchen Ummantelung versehen waren. Ab der römischen Kaiserzeit erbaut, kurbelten sie die Wirtschaft an: Wo römisches Militär stationiert war, da tauchten auch die Händler auf, deren kleine Verkaufsbuden canaba, -ae genannt wurden. Mit der Zeit mutierten sie zur militärisch verwalteten Lagervorstadt canabae legionis. Die sog. Leugenzone  intra leugam zog die Grenze. Es bedurfte der Zustimmung des Präfekten, wer sich dort niederlassen wollte. Dass allerdings aus dem Lateinischen canabae eine deutsche „Kneipe“ entstanden sein soll, ist nur ein Gerücht!
Eine echte Zivilsiedlung begründet schließlich eine Siedlungsdualität, wie sie schon in Carnuntum beobachtet wurde. In Vindobona, im 3. Wiener Gemeindebezirk am Rennweg gelegen, ist das jedoch eine andere Geschichte.

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Die römische Befestigung lässt grüßen

Autorin: Constance Litschauer

© Stadtarchäologie Wien - Constance Litschauer

Des Einen Leid ist zumindest manchmal des Archäologen Glück! Ganz aktuell bot ein Gasgebrechen an der Ecke Naglergasse/Tuchlauben im 1. Bezirk eine der seltenen Möglichkeiten einen Blick auf die Reste der porta decumana des rund 1900 Jahre alten Legionslagers von Vindobona zu werfen.

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