Ein Pfundskerl von einem „As“

Autorin: Constance Litschauer

Wenn die Bognergasse im 1. Wiener Bezirk archäologisch thematisiert wird, darf man sich nicht wundern, etwas über die Quartiere römischer Centurionen im Legionslager von Vindobona zu erfahren. Dieses Mal aber soll ausnahmsweise eine in diesem Umkreis gefundene Münze im Mittelpunkt stehen.

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Von Herzögen, Kanälen, Parasiten und toten Römern …

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Ei von einem Spulwurm des Menschen. (Foto: Herbert Auer/Hubert Aspöck)

Im Tod – wenn auch nicht in der Opulenz der Bestattung – sind sie alle gleich, wie man so schön sagt. Archäolog:innen starren nach der Freilegung immer nur leere Augenhöhlen entgegen – pathetisch, aber wahr: Welch´ Geist auch immer der meist spröde gewordenen Kalotte Scharfsinn, Witz oder einen Mangel an beiden verlieh, hat sich verflüchtigt.

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Von Vorstädten in Frieden und Krieg – Teil 2

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Mit den Vorstädten ist es eine ganz eigene Geschichte: Man weiß, dass sie da waren, aber ihre genaue Ausdehnung, ihre Struktur, die Lage von Handwerksbetrieben, die in schriftlichen Quellen erwähnt werden, die soziale „Durchmischung und Staffelung“ – all das ist immer noch Gegenstand der historischen und archäologischen Forschung.

Aus archäologischer Sicht muss man sich aber vor allem folgende Frage stellen: Was für Funde und Befunde sind auf Grund der sehr speziellen Situation von Lage und wechselhafter Geschichte der Vorstädte überhaupt auf uns gekommen und in welchem Zustand? Wie aussagekräftig sind die archäologischen Quellen, oder – genauer gesagt – über welche Prozesse „vor der Stadtmauer“ des mittelalterlichen Wiens geben sie uns wirklich Aufschluss? Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme mit sehr viel weiterführender Literatur für Wissbegierige …

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Kellergeschichten – die neue Kabinettausstellung im Römermuseum

Autorin: Sophie Insulander

In einer Großstadt wie Wien archäologische Forschung zu betreiben, gleicht in mancher Hinsicht dem Zusammensetzen eines riesigen Puzzles. Mit jeder neuen Ausgrabung gewinnt man ein weiteres Puzzlestück, das dann in das große Bild der historischen Stadt eingefügt werden kann. Der Weg dorthin kann jedoch schwierig sein, wie etwa im Fall des spätrömischen Kellers im Legionslager Vindobona.

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Von Vorstädten in Frieden und Krieg – Teil 1

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Detail aus dem Albertinischen Plan, nach einer Vorlage von ca. 1421/22. (Wien Museum)

„Vorstädtisch“ … das ist – höflich ausgedrückt – eine sehr flexible, um nicht zu sagen schwammige Bezeichnung, und wirft eine Menge Fragen auf. Die erste und drängendste davon ist vermutlich, welche Version von Wien zu welcher Zeit überhaupt als historischer Referenzbereich herangezogen wird. Wie muss die Stadt beschaffen, wie weit entwickelt sein, dass man mit Fug und Recht überhaupt einen Bereich „vor der Stadt“ zu differenzieren in der Lage ist? Mit dieser kleinen gebietstechnischen Definition gilt es sich zuerst auseinanderzusetzen, ehe man sich mit der Exponiertheit, dem Mangel an Schutz für eben diese Vorstädte gerade in kriegerischen Zeiten zu beschäftigen vermag.

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„… die Chappellen die da leit in sant Stephans Vreythof…“ oder: die Virgilkapelle ganz persönlich.

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Ob sie es glauben oder nicht, auch Archäolog:innen haben „Lieblinge“, „Favoriten“ und die Motive für diese Vorlieben sind vielfältig und durchaus nicht immer nur streng wissenschaftlich begründet. Nun ist kaum etwas einfacher, als eine Faszination für die Virgilkapelle zu entwickeln, kaum etwas naheliegender, als das Teilen dieser kleinen Obsession in einer Führung anzubieten. Also? Darf ich sie bitten, mir hinunterzufolgen?

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Das Weltkriegsende im Wiener Boden (Teil 2): Die letzte Ausbauphase des Luftschutzes in Wien

Autorin: Constance Litschauer

Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Wien im April 1945, welches archäologisch oft durch Schuttlagen und Bombentrichter geprägt ist, zeichnete sich für die Bevölkerung spätestens ab 1943 ab. Von dieser beklemmenden Phase zeugen auch im Wiener Boden heute oberflächlich nicht mehr sichtbare bauliche Reste, die durchwegs dem Luftschutz dienten.

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Das Weltkriegsende im Wiener Boden (Teil 1): Die letzte Kriegsphase und das Kriegsende

Autorin: Constance Litschauer

Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Das bietet auch uns einen guten Anlass, die an damals erinnernden Überreste im Wiener Boden archäologisch näher zu beleuchten. Besonders, da wir im Gegensatz zu verschiedenen, weiterhin das Stadtbild prägenden Einbauten auf andere, nicht mehr sichtbare Spuren treffen. Vor allem jedoch, weil es sich um genau jene handelt, die zeitlich am ehesten rund um das Kriegsende anzusetzen sind.

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„Ein unglaublicher Schatz an Informationen“

Autorin: Andrea Ruscher, Wien Museum

Vindobona als römischer Stützpunkt am Donaulimes ist ab dem späten 1. Jahrhundert nachweisbar. Wie umkämpft die Region tatsächlich war und warum die Lagerstruktur im Bereich des heutigen Wien damals ausgebaut wurde, könnte ein spektakulärer archäologischer Fund in Simmering neu beleuchten. Es handelt sich dabei um ein römisches Massengrab, dessen Größe für Mitteleuropa einzigartig ist – und das auch stadthistorisch von enormer Bedeutung sein dürfte.

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Führung Bauernmarkt 1 – Goldschmiedgasse − St. Peter

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Zwischen den Kirchen St. Peter und St. Stephan liegt dicht an dicht Wiener Stadtgeschichte von den Römern bis ins Mittelalter nur knapp unter der heutigen Straßenoberfläche. Römische Kasernenbauten wurden hier abgelöst von Strukturen der spätantiken Festungsstadt, im frühen Hochmittelalter entstanden sowohl im Bereich von St. Peter als auch St. Stephan die ältesten Bestattungsareale, von denen wir wissen. Unsere neueste Führung „Stadtarchäologie aktuell“ beschäftigt sich mit diesem geschichtsträchtigen Areal aus verschiedenen Blickwinkeln.

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