Zwei Grabungen mit historischer Tiefe kompakt vorgelegt

Autorin: Christine Ranseder

So könnte man das soeben erschienene Buch „Beim Rochusmarkt. Vom Langhaus zum Postamt in 7000 Jahren“ beschreiben. Der 15. Band der beliebten Reihe „Wien Archäologisch“ lädt Sie zu einem Streifzug durch die abwechslungsreiche Geschichte eines heute dicht verbauten Stadtteils im 3. Wiener Gemeindebezirk ein. Was auf zwei stattlichen Flächen in der Rasumofsky– und Kundmanngasse zu Tage kam, hat uns zeitweise überrascht, entzückt und schlussendlich mit maßgeblichen neuen Erkenntnissen bereichert. Letztere wollen wir auf 160 Seiten mit Ihnen teilen. Hier ein kleiner Vorgeschmack …

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Abfall eines Haftlmachers

Autorin: Christine Ranseder

Häkchen und Ösen tauchen immer wieder im Fundmaterial auf, schließlich sind sie einer der beliebtesten und langlebigsten Gewandverschlüsse. Sie gehen leicht verloren oder kommen mit den Toten ins Grab. Was uns lange fehlte, war der Nachweis von Rohmaterial und Halbfertigprodukten. Mittlerweile ist auch dieser gelungen.

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Alchemie, Astrologie oder doch nur ein Tipp fürs Wäschewaschen?

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Manchmal „stehen wir etwas an“, wie man so nett sagt. Das Auftauchen von bisher unbekannten Gefäßformen, Verzierungen oder auch eingestempelten Marken ist es, was unsere Arbeit so prickelnd macht. Wer spürt nicht gerne Lösungen nach? Seien Sie unser Gast auf dieser Jagd!

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Die „Schöne Wienerin“?

Autorin: Christine Ranseder

So ließe sich die Scherbe mit dem Gesicht einer Frau, geborgen in der Rasumofskygasse 29–31, scherzhaft benennen. Schließlich gleicht die Dame dem in der Literatur liebevoll als „Schöne Münchnerin“ angesprochenen Fund, der bei einer Grabung im Neuen Rathaus von München zu Tage kam, wie eine Schwester. Dem Wiener Fund ist es jedoch nicht gut ergangen. Er wurde in einer Planierschicht gefunden und das Gesicht sieht ein wenig mitgenommen aus. Doch zu welchem Gefäßtyp gehören die tönernen Schönen?

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Durchgebrannt. Was Gebrauchsspuren an Keramik verraten

Autorin: Christine Ranseder

Der Einsatz von Keramik im Haushalt war früher vielfältiger als heute. Gefäße aus Ton dienten zum Kochen, zum Aufbewahren von Vorräten, zum Holen und Wärmen von Wasser und als Tischgeschirr. Die Verwendung hinterließ Spuren, vor allem am Kochgeschirr.
Wir sind es gewohnt, bereits leicht beschädigte Dinge zu entsorgen und durch neue zu ersetzen. Diesen Luxus konnten sich in der Vergangenheit viele Haushalte nicht leisten. Töpfe und Pfannen, Schüsseln und Teller wurden verwendet bis sie buchstäblich den Geist aufgaben. „Schöne“ Beispiele dafür stammen aus zwei Grabungen im 3. Wiener Gemeindebezirk.

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Versuch und Irrtum

Autorin: Christine Ranseder

Wenn ArchäologInnen sich der Spekulation hingeben, schaut dabei nie Geld heraus. Aha-Erlebnisse sind jedoch nicht ausgeschlossen. Manchmal lässt das Spiel mit Ideen allerdings Ratlosigkeit zurück. Grund dafür ist, dass bei der Aufarbeitung von Funden meist Bruchstücken Informationen zur einstigen Gestalt, Beschaffenheit und Verwendung eines Objektes abgerungen werden müssen. Dabei kann es sich um Routinearbeit handeln, weil ähnliche Gegenstände in besserem Erhaltungszustand bereits ausreichend bekannt sind. Bei kniffeligeren oder seltenen Fragmenten wird die Aufgabenstellung jedoch oft durch einen Mangel an – publizierten – Vergleichsbeispielen erschwert. Leidet die Bearbeiterin an unstillbarer Neugier oder soll der datierte Fund auch mit kulturellen, wirtschaftlichen oder sozialen Entwicklungen seiner Zeit in Beziehung gesetzt werden, wird die wissenschaftliche Komfortzone schnell verlassen. Ein Beispiel gefällig?

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