Was vom Menschen bleibt – „Abdrücke“ aus römischer Zeit

Autorin: Rita Chinelli

Die Archäologie beschäftigt sich mit den Hinterlassenschaften der Menschen vergangener Zeiten. In der Regel sind dies Bauten, Gräber, Objekte und Gegenstände des täglichen und des besonderen Bedarfs oder auch einfach Erdschichten, die von menschlichen Aktivitäten herrühren. Immer wieder finden sich aber auch direktere Zeugnisse von Personen, und zwar in Form von Finger- und Fußabdrücken. Werfen wir einen Blick in die Zeit der Römer in Vindobona.

Was vom Menschen bleibt – „Abdrücke“ aus römischer Zeit weiterlesen

„Gut Ding will Weile haben! …“ – Die oxidierend gebrannte Gebrauchskeramik der Ausgrabungen Wien 3, Rennweg 44

Autorin: Gertrud Mittermüller

Es freut uns sehr, dass wir den nunmehr letzten Band der wissenschaftlichen Aufarbeitung einer der flächenmäßig größten Grabungen in der Zivilsiedlung von Vindobona, an der Adresse Rennweg 44 im 3. Wiener Gemeindebezirk, vorlegen dürfen.

„Gut Ding will Weile haben! …“ – Die oxidierend gebrannte Gebrauchskeramik der Ausgrabungen Wien 3, Rennweg 44 weiterlesen

Ein falsch montierter Henkel?

Autorin: Ursula Eisenmenger

Große Dinge, große Fragen. Kleine Dinge, noch größere Fragen….
Im Fundmaterial der Grabung Hanuschgasse 3, Wien 1, kam ein Stückchen Keramik römerzeitlicher Datierung zu Tage. Glasiert (die goldgelbe Glasur ist primär in der mittleren Kaiserzeit zu finden) und mit Henkelrest hat es zu einigen Diskussionen und Hypothesen geführt.

Ein falsch montierter Henkel? weiterlesen

Kleine Keramikgeschichten – wissenschaftliches Arbeiten zu Zeiten von Corona

Autorin: Ursula Eisenmenger

Was Corona ist, muss ich ja nicht erklären. Doch wie arbeiten WissenschaftlerInnen, wenn sie „homeoffice“ machen, doch die archäologischen Funde nicht „daheim“, sondern im Büro, in der Werkstatt sind – und damit nicht verfügbar?

Kleine Keramikgeschichten – wissenschaftliches Arbeiten zu Zeiten von Corona weiterlesen

Neues aus der Archäologie-Werkstatt: Eine römische Flasche

Wie das Vorbild aus Glas ausgesehen hat, zeigt eine 1978/79 bei Ausgrabungen im Botanischen Garten geborgene Flasche.

Die zylindrische Flasche aus Ton, deren Henkel abgebrochen ist, wurde am Rennweg 52 gefunden. Sie ahmt in ihrer Form Glasgefäße nach, die vom Ende des 2./Anfang des 3. Jahrhunderts bis ins frühe 5. Jahrhundert n. Chr. verwendet wurden. Waagrechte Rillen imitieren die Schliffbänder der Vorbilder aus Glas. Zuvor wurde der Gefäßkörper flächig mit sog. Ratterdekor versehen. Dieser entsteht, indem der Töpfer mit einem federnden Metallplättchen kleine Kerben an dem auf der Töpferscheibe stehenden Gefäß anbringt. Das Ergebnis ist ein leicht irisierender Oberflächeneffekt. Der nach innen hochgewölbte Boden ist für römische Keramik untypisch und wurde ebenfalls von dem Glasvorbild übernommen.

Ein Lichtlein brennt …

blog_einlichtlein

In der dunklen Zeit des Jahres lechzt das Gemüt nach strahlend sonnigen Sommertagen. Soviel Licht können wir Ihnen nicht bringen, aber immerhin gibt es jetzt die Ausstellung „Licht für Vindobona“ zum Nachlesen. Heute erfreuen wir uns zwar am flackernden, vielleicht sogar als romantisch empfundenen Schein eines Teelichts, wären aber vermutlich nicht sonderlich glücklich, wenn es in unserem Zimmer nach Betätigung des Lichtschalters dunkel bliebe. Die Römer kannten keine Alternative zu Öllämpchen, Kerze, Kienspan und Fackel. Sie mussten mit übel riechenden, rußenden und nicht ungefährlichen Lichtquellen vorlieb nehmen. Kein Wunder also, dass sie bestrebt waren, die Öllämpchen möglichst attraktiv aussehen zu lassen. Eine fantasievolle Gestaltung war jedoch kein Garant für eine maximale Lichtausbeute. Die Leistungsstärkste unter den einflammigen Öllampen war die optisch unspektakuläre Firmalampe. Ihre schlichte Form erlaubte es, den Docht in einen Schauzenkanal zu ziehen und dort zu befestigen. Dadurch wurde die Flamme größer und heller.

Was sich die Römer an Designerstücken und vielfältig verzierter Massenware alles einfallen ließen, können Sie in unserem Lampenkatalog nachschlagen. Er befindet sich im Aufbau und wird mit der Zeit auf über 500 Exemplare in Wien gefundener römischer Öllampen anwachsen. Bis es so weit ist, bitten wir um Geduld.