Archäologische Verhörtechniken die „Erste“, oder: Wenn Mauern nicht sprechen wollen …

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Wie bringt man eine Mauer zum Sprechen? Steine sind zwar recht persistent, aber zumindest in einer direkten Konfrontation (stellen Sie sich das bitte nicht zu gewalttätig vor!) nicht besonders eloquent. Besser ist es da schon, wenn man Mauersteine im Zusammenhang betrachtet, sie sozusagen als Kollektiv, mehr oder weniger durch Lehm oder Mörtel gebunden, sieht.

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Gaben an die Wöchnerin

Autorin: Christine Ranseder

Manchmal kommen bei Ausgrabungen auch Funde ans Licht, die unmittelbar an wichtige Ereignisse im Lebenszyklus des Menschen erinnern. Bruchstücke einer Wöchnerinnenschüssel, die in der Kundmanngasse 21 (Wien 3) zu Tage kamen, zählen zu diesen Gegenständen mit besonderer Bedeutung.

Ein Kind zur Welt zu bringen ist eine risikoreiche Höchstleistung, die in der Vergangenheit oft tödlich endete. Für die Mutter galt es, nach der Geburt auch das Wochenbett zu überleben und wieder zu Kräften zu kommen. Während dieser Schonfrist sollte sie das Bett hüten und erhielt zur Stärkung nahrhafte Suppen. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Mahlzeiten gerne in einer Henkelschüssel, deren Deckel als Teller verwendet werden konnte, gereicht. Diese praktischen Gefäße waren meist ein Geschenk der künftigen Taufpaten des Neugeborenen.

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