Autorin: Christine Ranseder
Nicht nur an den Rocklängen, auch an den Schuhspitzen lassen sich Modetrends ablesen. Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert waren spitze Zehenpartien der letzte Schrei. In ihrer extremsten Ausführung konnten die Schuhspitzen der flach geschnittenen Schnabelschuhe („poulaines“) eine Länge von 10 cm erreichen. In die lächerlich lange Zehenpartie wurde Moos, Haar etc. gestopft, um sie in Form zu bringen. Zusätzlichen Halt verliehen hölzerne Unterschuhe, sog. Trippen. Praktisch waren diese Schuhe natürlich nicht. Kein Wunder also, dass sie vor allem bei Angehörigen der gesellschaftlichen Oberschicht beliebt waren. Schließlich musste man ja zeigen, dass man etwas Besseres war und es nicht nötig hatte, körperlich zu arbeiten. Das war man sich wert. Und was machte die weniger privilegierte Bevölkerung? Richtig, sie kaufte Schuhe mit weitaus kürzeren Zipfeln an den Schuhspitzen und träumte von einem besseren Leben.
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