Katze gefunden!

Autorin: Christine Ranseder

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und das weihnachtliche Bildgebäck – Spekulatius und Lebkuchen – ist dabei, im Hüftbereich dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Der Tag der guten Vorsätze und des Austauschs von Glücksbringern naht. Wir können Ihnen leider kein rosa Marzipanschweinchen reichen. Aber wie wäre es mit einer Glückskatze?

Das Model für die Herstellung eines Leckerlis in Katzenform hätten wir schon gefunden. Es kam, ebenso wie ein hier bereits vorgestelltes Fragment mit Doppeladler, am Frankhplatz (Wien 9) zu Tage. Leider ist das etwa 6,5 cm hohe, innen braun glasierte Förmchen aus Ton weder vollständig erhalten noch besonders ansehnlich.

Das einfache Model aus Ton ist leider durch die Bodenlagerung etwas mitgenommen. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)

Umso größer war unser Entzücken, als sich bei der Abformung das Motiv als gemütlich zusammengekauertes Kätzchen, welches mit großen Augen Blickkontakt sucht, zu erkennen gab!

Der Abdruck: Eine aufmerksame, liegende Katze mit an das Hinterbein angelegtem Schwanz. (Foto: Stadtarchäologie Wien/Christine Ranseder)

Die Tiefe des Reliefs beträgt an der dicksten Stelle etwas über einen Zentimeter. Für das zu seiner Verwendungszeit − die keramischen Begleitfunde des Models stammen aus dem 17. Jahrhundert − noch immer kostbare Marzipan erscheint das Fassungsvermögen der Form daher zu groß. Welche Süßigkeit könnte also dem Model entsprungen sein? Lebkuchen? Oder vielleicht doch eher Quittenpaste? Das süße Fruchtkonfekt ließ sich gut formen, wurde aber auch einfach in Spanschachteln gegossen und so gelagert bzw. gehandelt. Es geht doch nichts über hübsche, zuckerhaltige Leckereien! Schnurr!

Kommen Sie mit kulinarischen Genüssen gut ins Neue Jahr!