Autorin: Ingeborg Gaisbauer
Manchmal sind Funde einfach heiß! Im wahrsten Sinn des Wortes heiß genug, um sich die Finger zu verbrennen. Derzeit sitzen wir gerade an einer Schnellsichtung eines alten Materials. Sichten, Umnummerieren, Umpacken – an sich nicht so prickelnd. Aber das Material hat es in sich. In den mittleren 90er Jahren am Judenplatz aus dem Boden geholt, als man das Shoah Mahnmahl baute, findet sich hier so einiges aus dem hoch- und spätmittelalterlichen Wien. Die Hasenöhrchen haben Ihnen ja schon die Osterfeiertage versüßt.
Diesmal fielen uns zwei Stücke in die Hände, die unterschiedlicher kaum sein können. Das eine, zylindrisch, massiv, etwas plump, aus Graphitkeramik, das andere feiner im Zuschnitt, von schwierig zu beschreibender Form, geringer Wandstärke und glasiert. Und doch teilen sie sich eine starke Affinität zum Feuer. Wohl handelt es sich in dem einen Fall ums Kochfeuer, in dem anderen Fall – Sie werden sehen!
Vom Blei zu Gold, vom Hühnerei zur güldnen Eierspeis – „transmutatio delectans“ in der einen wie der anderen Küche! weiterlesen