Schneckereien

Autorin: Christine Ranseder

Wie halten Sie es mit Schnecken auf Ihrem Teller? Sind sie ein Leckerbissen oder haben die Tiere mit dem hübschen Haus für Sie den Igitt-Faktor? Nun ja, auch Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten lassen sich anhand archäologischer Funde nachverfolgen. Grabungen der letzten Jahre zeigen, dass Weinbergschnecken im Wien des 18./19. Jahrhunderts öfter auf dem Speisezettel gestanden haben dürften, als uns heute lieb wäre. Doch wie wurden sie zubereitet?

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Gaumenfreuden?

Autorin: Christine Ranseder

Fundsackerl sind wie Überraschungstüten: man weiß nie, was sich in ihnen findet. In diesem Fall verbargen sich zwischen den Scherben zwei Muschelschalen. Es dürfte sich um Austern handeln – aber das Fundmaterial aus der Währinger Straße 25A ist so „frisch“, dass eine nähere Bestimmung durch Experten noch aussteht. Die erste Frage, die sich mir als Archäologin stellt, ist weniger biologischer als kulturhistorischer Natur. Sind die beiden Muschelschalen die kümmerlichen Reste eines Luxusessens oder können sie als Hinweis auf die Herstellung von Perlmutterknöpfen gewertet werden?

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Rustikaler Charme

Autorin: Christine Ranseder

Unter den Funden aus der Währinger Straße 25A waren, wie bereits erwähnt, auch Bruchstücke von Keramik mit Schlickermalerei und Träufeldekor. Heute würden vermutlich Liebhaber des Landhausstils Gefallen an Tischgeschirr dieser Art finden.

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Statussehnsucht?

Autorin: Christine Ranseder

Das kleine Fundmaterial aus der Währinger Straße 25A verleitet mich zwar nicht zum begeisterten Gluckern, es ist aber eine nette Abwechslung und willkommenes Augenfutter. Die Keramikbruchstücke zeigen ein erfreulich vielfältiges Spektrum, das über die zumeist dominierende Kategorie „Topf“ hinausgeht. Offensichtlich wurde hier auch zu Bruch gegangenes Tischgeschirr entsorgt, von dem sich die einstigen Benutzer unter anderem visuelle Stimuli erwartet hatten. Neben Malhornware und Fragmenten mit Träufeldekor fand sich sogar eine Scherbe von Steinzeug nach „Westerwälder Art“, das in Fundmaterial aus Wien relativ selten aufscheint. Aber wie bereits von meiner Kollegin Ingeborg Gaisbauer angekündigt, soll es zunächst um die Keramik mit blauer Bemalung gehen.

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Von Schönheiten und Kochtöpfen

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Schönheit soll ja generell im Auge des Betrachters liegen. Ganz deutlich wird das auch dann, wenn man sich mit Archäologen unterhält, die auf die Bearbeitung von keramischem Fundmaterial spezialisiert sind. Da kann es schon vorkommen, dass auf den ersten Blick Unattraktives aus gebranntem Ton in den höchsten Tönen gepriesen und mit überschwänglicher Zuwendung bedacht wird. Oft genug ist dieses Übermaß an Interesse leicht kommunizierbar, vor allem dann, wenn das betreffende Stück etwas besser erhalten ist als üblicherweise. Die Begeisterung über Daumennagel große Scherben hält sich auch bei Archäologen gelegentlich in Grenzen. Dass „etwas mehr“ an Scherben durchaus erfreulich sein kann, zeigte sich sehr schön, bei einigen kleinen aber feinen Fundposten aus der Währingerstraße 25a, die bei einer kleinen Ausgrabung  gefunden wurden.

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