Das römische Legionslager – Teil 4: Quid sit futurum cras, fuge quaerere – Was morgen sein wird, meide zu fragen: auch die römische Herrschaft endete einmal in Vindobona

Autorin: Constance Litschauer

Der Showdown beginnt und es bleibt spannend! Die auf das Auslaufen der römischen Expansionspolitik und die Reformen des Septimius Severus folgende Epoche der Soldatenkaiser entspricht in unseren Breiten nicht nur politischen Entwicklungen, die in die Spätantike führten, sondern ebenfalls Veränderungen durch Naturkatastrophen. Aber auch das ab dem 4. Jh. n. Chr. nahende Ende der römischen Okkupation hat bis zuletzt Spuren am Wiener Legionslager hinterlassen.

Das römische Legionslager – Teil 4: Quid sit futurum cras, fuge quaerere – Was morgen sein wird, meide zu fragen: auch die römische Herrschaft endete einmal in Vindobona weiterlesen

Das römische Legionslager – Teil 3: Militem aut monachum facit desperatio – Mönch oder Soldat wird man aus Verzweiflung: Infrastruktur und Leben im Lager

Autorin: Constance Litschauer

Dieses Mal soll der Lageraufbau im Fokus stehen, der am Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts von der 13. und 14. Legion begonnen wurde. Wer stellte den Standort fertig? Wurde er überhaupt jemals wirklich vollendet, oder gab es Veränderungen? Und schließlich fehlt noch die Identifizierung und Lokalisierung der meist durch Straßen oder Wege voneinander getrennten Gebäude.

Das römische Legionslager – Teil 3: Militem aut monachum facit desperatio – Mönch oder Soldat wird man aus Verzweiflung: Infrastruktur und Leben im Lager weiterlesen

Das römische Legionslager – Teil 2: Abducet praedam, qui occurit prior – Die Beute wird derjenige nehmen, der als erster kommt: das Legionslager wird errichtet

Autorin: Constance Litschauer

Keine Sorge, die römischen Legionssoldaten haben uns mehr von ihrem Lager hinterlassen, als diese Fußabdrücke! Sie stammen übrigens von den Grabungen „Am Hof“, wo sie an der Sohle eines Kanals aus der Frühzeit des Legionslagers – also ab dem ausgehenden 1. Jh. n. Chr. – zum Vorschein kamen.

Das römische Legionslager – Teil 2: Abducet praedam, qui occurit prior – Die Beute wird derjenige nehmen, der als erster kommt: das Legionslager wird errichtet weiterlesen

Das römische Legionslager – Teil 1: Vivere est militare – Zu leben heißt zu kämpfen oder die Römer kommen

Autorin: Constance Litschauer

Die Zeitenwende und das Wiener Becken: auch für die damals hier noch im Stammesbündnis des regnum Noricum siedelnden Boier ein sich ankündigender Wendepunkt. Warum? Die bereits zuvor in unseren Breiten aufgrund von Handelstätigkeiten und abgeleisteten Söldnerdiensten nicht gänzlich unbekannten Römer waren unterwegs, um ihr Imperium zu vergrößern und neue Plätze zum Siedeln zu finden. Unter anderem entlang der Donau, die sich schon bald zu einem Teil des pannonischen Limes entwickeln würde: bildete sie doch eine ideale natürliche Grenze zu den nur schwer zu bändigenden Barbaren.

Das römische Legionslager – Teil 1: Vivere est militare – Zu leben heißt zu kämpfen oder die Römer kommen weiterlesen

Vindobona für „Dummies“

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Gestatten Sie, dass ich gleich zu Beginn einige Ihrer Illusionen zerstöre? Ich bin im wahrsten Sinn des Wortes eine „leidenschaftliche“ Mittelalter/Neuzeitarchäologin und spezialisiert auf keramisches Fundmaterial. Fragen Sie bezüglich des „Leiden-schaffens“ ruhig meine Kollegenschaft, die können Ihnen davon mehr als nur eine Episode erzählen. Wie in dreimal Plutos Namen habe ich mich also in einen Blogbeitrag über Wiens römische Vergangenheit verirrt? Warum schreibt hier nicht ein „Römerarchäologe“? Die Antworten sind vielfältig, aber vor allem war die Grundidee Ihnen – bevor die Spezialisten mit ganz speziellen Beiträgen loslegen – einen lockeren Überblick über die „römischen Verhältnisse“ zu bringen. Wo ungefähr spielte sich was wann und wie ab und was blieb davon … aus der rückblickenden Sicht des akademischen „Außenseiters“ sozusagen. Sie wissen, was ich meine: die „simplified version“ – bevor Sie sich anschnallen müssen, um angesichts der Fülle an Informationen zu römischen Münzen, Metallfunden und exklusiver Keramik, militärisch-taktischen Spitzfindigkeiten widergespiegelt in profundem Befestigungsbau und im Bedarfsfall lebensverkürzender Bewaffnung, lebensverbessernden bautechnischen Innovationen, Handel, religiösem Tohuwabohu usw. nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich kann mir gut vorstellen, wie atemberaubend Sie diese Aussichten finden! Glauben sie mir, wenn ich Ihnen versichere, dass auch ich manchmal nach Luft schnappe.

Vindobona für „Dummies“ weiterlesen

Neues aus der Archäologie-Werkstatt: Eine römische Flasche

Wie das Vorbild aus Glas ausgesehen hat, zeigt eine 1978/79 bei Ausgrabungen im Botanischen Garten geborgene Flasche.

Die zylindrische Flasche aus Ton, deren Henkel abgebrochen ist, wurde am Rennweg 52 gefunden. Sie ahmt in ihrer Form Glasgefäße nach, die vom Ende des 2./Anfang des 3. Jahrhunderts bis ins frühe 5. Jahrhundert n. Chr. verwendet wurden. Waagrechte Rillen imitieren die Schliffbänder der Vorbilder aus Glas. Zuvor wurde der Gefäßkörper flächig mit sog. Ratterdekor versehen. Dieser entsteht, indem der Töpfer mit einem federnden Metallplättchen kleine Kerben an dem auf der Töpferscheibe stehenden Gefäß anbringt. Das Ergebnis ist ein leicht irisierender Oberflächeneffekt. Der nach innen hochgewölbte Boden ist für römische Keramik untypisch und wurde ebenfalls von dem Glasvorbild übernommen.

Ein Lichtlein brennt …

blog_einlichtlein

In der dunklen Zeit des Jahres lechzt das Gemüt nach strahlend sonnigen Sommertagen. Soviel Licht können wir Ihnen nicht bringen, aber immerhin gibt es jetzt die Ausstellung „Licht für Vindobona“ zum Nachlesen. Heute erfreuen wir uns zwar am flackernden, vielleicht sogar als romantisch empfundenen Schein eines Teelichts, wären aber vermutlich nicht sonderlich glücklich, wenn es in unserem Zimmer nach Betätigung des Lichtschalters dunkel bliebe. Die Römer kannten keine Alternative zu Öllämpchen, Kerze, Kienspan und Fackel. Sie mussten mit übel riechenden, rußenden und nicht ungefährlichen Lichtquellen vorlieb nehmen. Kein Wunder also, dass sie bestrebt waren, die Öllämpchen möglichst attraktiv aussehen zu lassen. Eine fantasievolle Gestaltung war jedoch kein Garant für eine maximale Lichtausbeute. Die Leistungsstärkste unter den einflammigen Öllampen war die optisch unspektakuläre Firmalampe. Ihre schlichte Form erlaubte es, den Docht in einen Schauzenkanal zu ziehen und dort zu befestigen. Dadurch wurde die Flamme größer und heller.

Was sich die Römer an Designerstücken und vielfältig verzierter Massenware alles einfallen ließen, können Sie in unserem Lampenkatalog nachschlagen. Er befindet sich im Aufbau und wird mit der Zeit auf über 500 Exemplare in Wien gefundener römischer Öllampen anwachsen. Bis es so weit ist, bitten wir um Geduld.