Eine große Katze! Aber welche?

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Fragmente besonders repräsentativer Keramik, im Speziellen von Aquamanilen sind selten. Findet sich doch einmal eines, ist das Grund genug, es vorzustellen. Aus dem Material der Ausgrabung Hanuschgasse 3 stammt ein Fragment eines solchen Gefäßes für Handwaschungen, aber auch wenn die Verwendung des Stückes recht klar sein dürfte, ist die Gestalt ein wenig rätselhaft.

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Tischlein deck´ dich

Autorin: Christine Ranseder

Herauszufinden, womit der Tisch einst gedeckt war, gehört zum Arbeitsalltag von FundbearbeiterInnen. Schließlich stehen wir regelmäßig vor Scherbenhaufen abgeräumten Geschirrs. Als besonders ergiebig zeigte sich in letzter Zeit das Fundmaterial aus der Barnabitengasse 9−9A, weist es doch einen ungewöhnlich hohen Anteil an Tellerfragmenten auf. Reste einer Junggesellenparty mit anschließendem Tellerwerfen? Wohl kaum, doch − Scherz beiseite − einige Dinge geben bei genauerer Betrachtung der Funde doch zu denken. Sehen wir uns an warum − ohne voreilige Schlüsse zu ziehen, die Aufarbeitung steht ja noch am Anfang.

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Jingle Bells!

Autorin: Christine Ranseder

Hatte Rentier Rudolf einen Unfall so kurz vor Weihnachten? Verlor ein Narr ein Glöckchen seines Szepters? Wir werden es nie wissen. Fest steht, dass unter den Metallfunden aus der Grabung Frankhplatz auch Teile von Schellen sind. Was liegt also näher, als so kurz vor Weihnachten einen genaueren Blick auf diese kleinen Lärmmacher zu werfen?

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Mittelalterliche Baumaterialbeschaffung und ein Kochtopf – eine unschlagbare Kombination!

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

GrabungsleiterInnen haben sich mit einer Menge Mühsal herumzuschlagen, von Zeitdruck bis zu schlechtem Wetter, aber neben diesen offensichtlichen Problemen gibt es auch noch andere Ärgernisse, die dann mit den entsprechenden FundbearbeiterInnenn geteilt werden. Verbunden in Not und Elend, könnte man sagen.
Mein absoluter „Favorit“? Der essenzielle Befund, die alles entscheidende Schicht ist zwar nicht fundlos, aber die drei erbeuteten Keramikkrümel in Daumennagelgröße lassen sich auch mit ausgeklügelten Verhörmethoden nicht zu einem chronologischen Geständnis motivieren.
Fast noch frustrierender, zumeist für Projekt-/GrabungsleiterInnen? Der Befund enthält eine Menge Keramik (wieder zumeist in Daumennagelgröße), die für sich selbst eine chronologische Einordnung zulässt, aber so oft verlagert wurde, dass diese Datierung nicht oder nur mit einiger Umrechnung auf den Befund übertragen werden darf.
Natürlich gibt es dann aber auch diese besonderen Momente, die solche Frustrationsszenarien aufwiegen …

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Der Schuh des kleinen Reißteufels

Autorin: Christine Ranseder

Schuhe sind etwas sehr Persönliches. Sie verraten einiges über Vorlieben, Modebewusstsein und gesellschaftlichen Stand. Dafür muss man nicht gleich einen Schuhtick haben oder dem Schuhfetischismus frönen. Selbst auf die Beschaffenheit unseres Körpers lassen Schuhe schließen, denn sie nehmen die Form des Fußes an. Sowohl unsere Gangart als auch Fehlstellungen der Zehen − vom Hallux bis zur Hammerzehe − hinterlassen Spuren. Das können Beulen und Löcher im Oberleder, abgeriebene Stellen oder verzogene Nähte sein. Schuhe schützen unsere Füße. Sie können aber auch quälen − dennoch will die Fußbekleidung gepflegt und sorgsam behandelt werden. Und damit wären wir auch schon bei unserem Fund aus der Werdertorgasse 6.

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Frühstückszeit! Was darf es sein? Süß oder sauer?

Autorinnen: Ingeborg Gaisbauer, Christine Ranseder

Kennen sie dieses Phänomen? Der Magen knurrt, für das Frühstück hatten sie keine Zeit und ein reizender Kollege erzählt ihnen, was er beglückendes speisen durfte? Schlimmer noch, sie bekommen ein Bild davon vorgesetzt? In der Archäologie ist es für gewöhnlich dennoch eher selten der Fall, dass sich bei der Arbeit die Speichelproduktion vermehrt. In der Fundaufnahme kämpft man meist eher mit scherbenstaub-trockenem Mund, Keramikbearbeitung ist nun einmal nicht wie das Schreiben einer Gastrokritik, aber es gibt Ausnahmen!

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Schneckereien

Autorin: Christine Ranseder

Wie halten Sie es mit Schnecken auf Ihrem Teller? Sind sie ein Leckerbissen oder haben die Tiere mit dem hübschen Haus für Sie den Igitt-Faktor? Nun ja, auch Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten lassen sich anhand archäologischer Funde nachverfolgen. Grabungen der letzten Jahre zeigen, dass Weinbergschnecken im Wien des 18./19. Jahrhunderts öfter auf dem Speisezettel gestanden haben dürften, als uns heute lieb wäre. Doch wie wurden sie zubereitet?

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Abfall eines Haftlmachers

Autorin: Christine Ranseder

Häkchen und Ösen tauchen immer wieder im Fundmaterial auf, schließlich sind sie einer der beliebtesten und langlebigsten Gewandverschlüsse. Sie gehen leicht verloren oder kommen mit den Toten ins Grab. Was uns lange fehlte, war der Nachweis von Rohmaterial und Halbfertigprodukten. Mittlerweile ist auch dieser gelungen.

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Unter den Teppich gekehrt

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Kehrt man etwas unter den Teppich, geschieht das meist, um es verschwinden zu lassen, gleich ob es sich dabei um eine unangenehme Tatsache oder „Wollmäuse“ handelt. Grundsätzlich keine besonders löbliche Zugangsweise, die von den meisten MitbürgerInnen eher scheel betrachtet wird, außer die MitbürgerInnen sind ArchäologInnen und freuen sich über „unter dem Teppich“ konservierte Funde.

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Funde – auch hier das A und O(Ö)!

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Vom fast vollständigen Topf bis zum gestempelten Mauerziegel hat die Ausgrabung in der Hanuschgasse 3 eine Menge an Fundmaterial gebracht. Nach einem schnellen Überblick über die Befunde wollen wir Ihnen jetzt das Fundmaterial natürlich nicht vorenthalten, zumal das eine oder andere Stück überraschende Einblicke gewährt!

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