Tuchlauben Update!

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Es ist nun schon ein paar Wochen her, seit wir das letzte Mal „Neues“ über „Altes“ aus der Tuchlauben zu bieten hatten: Höchste Zeit, Sie auf den neuesten Stand zu bringen und ein paar interessante Schichten und Funde von den Römern bis ins beginnende Hochmittelalter zu präsentieren.

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Das 11. Jahrhundert – ein Anfang in Scherben

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Während meines Studiums, also vor mittlerweile viel zu vielen Jahren, hatte Keramik des 11. Jahrhunderts in Wien eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ungeheuer von Loch Ness: Alle paar Jahre kam es im Sommer zu einer unbestätigten Sichtung.
Begutachtete man die Scherben dann, waren sie meist jünger oder − sehr selten – älter. Eine konkrete Vorstellung, wo im 1. Bezirk sich das 11. Jahrhundert verbergen könnte, wollte sich einfach nicht einfinden. Aber siehe da: Die letzten Jahre brachten hier eine Wende und die derzeitige Künette in der Tuchlauben könnte die Situation noch einmal sprunghaft verbessern! Ein guter Grund, einen raschen vorbereitenden Blick auf die Problematik der Funde und Befunde des 11. Jahrhunderts in Wien zu werfen.

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Von römischen Säulenhallen und mittelalterlichen Lauben

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Die Tuchlauben ist – ohne Zweifel – ein alter Straßenzug, zwar nicht römisch, wie es etwas betagte Theorien zur Geschichte Wiens gerne behaupten, aber immerhin mittelalterlich – und als Verbindung zwischen dem Hohen Markt und dem Graben höchst prominent gelegen. In den nächsten Wochen bieten sich der Stadtarchäologie Einblicke in diesen geschichtsträchtigen Boden, und aus gegebenem Anlass bringen wir, zur Einstimmung sozusagen, einen kleinen Überblick über die Entstehung der Tuchlauben.

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Des einen Freud, des andern Leid – mittelalterliche Keramik vom Frankhplatz

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Nach Unmengen barocker Schönheiten darf ich mich jetzt doch endlich durchs Spätmittelalter wühlen: Was gibt es Schöneres für eine gelernte Mittelalterarchäologin als zylindrische Töpfe, elegant graue Oberflächen, etwas Graphitmagerung und ab und an ein wenig Glasur?

Aber persönliche Präferenzen einmal beiseite, es stand zu hoffen, dass sich am Frankhplatz das Spätmittelalter zeigen würde, immerhin wurden im Vorfeld schon Gruben mit Material aus dem 15. Jahrhundert angeschnitten, die mehr oder weniger der mittelalterlichen Vorstadt, ihrem Umfeld und ihrer Abfallentsorgung zuzurechnen waren.

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Tiefe Wasser und miasmenverströmende Mischwesen – spezielle Lieblinge des Archäologen

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Verfügt man nicht gerade über eine Wasserleitung, wie das römische Legionslager, oder hat direkten Quellzugang, ist das Graben eines Brunnens oder einer Zisterne die übliche und höchst praktische Vorgehensweise um die Wasserversorgung zu sichern.
Das tiefe Dunkel des Brunnenschachtes hat aber ganz offensichtlich neben den profan-notwendigen Aspekten auch immer die Phantasie angeregt. Er stellte stets ein Requisit in Märchen dar (Goldmarie, Froschkönig usw.) und spätestens als auf der Kinoleinwand ein kleines und ziemlich nasses japanisches Mädchen aus einem ebensolchen kletterte, hatte sich der Brunnen seinen Platz im modernen Horrorgenre gesichert. Tatsächlich aber hat die kühle Tiefe den Anspruch des Gruseligen schon viel länger. So ist es eine der wenigen tatsächlich vor das 19. Jahrhundert zurückdatierende Wiener Sagen, die davon berichtet, was sich außer Wasser (von mangelhafter Qualität) noch in einem Brunnen finden kann.

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Ein keramisches Update für die Grabung Werdertorgasse

Autorin: Ingeborg Gaisbauer

Es war spätsommerlich warm als wir das letzte Mal über die Ausgrabung in der  Werdertorgasse, genauer gesagt über das Fundmaterial aus dieser Grabung,  berichteten. Jetzt stecken wir mitten in der Aufarbeitung und das große Puzzlespiel hat begonnen.

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Leben und Sterben im Kloster – Vergessene und wiedergefundene Gräber aus der Vorstadt Landstraße

Autorin: Heike Krause

Vor fast 25 Jahren wurden bei Bauarbeiten im Innenhof des Hauses Siegelgasse 1 im 3. Wiener Gemeindebezirk mehrere menschliche Bestattungen entdeckt. Ihre Überreste und die Dokumentation lagerten wohl verwahrt im Depot. Nun wurden sie einer interdisziplinären Untersuchung unterzogen. Alter und Bedeutung dieser bisher unerforschten Funde konnten jetzt eindeutig geklärt werden.

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Glücksversprechen …

Autorinnen: Christine Ranseder, Ingeborg Gaisbauer

Der Jahreswechsel steht wieder einmal bevor: Kleeblätter, Hufeisen, Schweinchen, Pilze und Rauchfangkehrer haben Hochsaison. In unsicheren Zeiten kann es schließlich nicht schaden, ein wenig Zeit, Geld und Mühe in ein Glückssymbol zu investieren – sei es nun gekauft oder selbstgebastelt. Zwei Bruchstücke von Töpfen mit ungewöhnlicher Zier lassen ahnen, dass das Prinzip Hoffnung bereits im Spätmittelalter Konjunktur hatte.

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Reich´ mir deine Tatze

Autorin: Christine Ranseder

Wer aufmerksam durch Wien spaziert wird ihnen oft begegnen: Greife. Sie schmücken Fassaden und stützen Laternen, zieren Treppengeländer und bereichern den Dekor von Innenräumen. Die Liebe zu dem schmucken Fabeltier erreichte im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Dass der Greif in Wien bereits im Spätmittelalter als symbolträchtige Zier geschätzt wurde, belegt ein Streufund vom St.-Bartholomäus-Platz.

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Dreieckige Kachel, endlich gefunden!

Autorin: Christine Ranseder

Manchmal finden ArchäologInnen auch, wonach Sie garantiert nicht suchen. Wiens Boden ist immer für eine Überraschung gut. Umso größer war die Freude jener, die sich für Keramik begeistern können, als bei der Sichtung des Fundmaterials aus der Werdertorgasse Bruchstücke von Maßwerkkacheln auftauchten. Gute Stuben mit schmucken Kachelöfen gab es also doch häufiger in Wien als ursprünglich gedacht.

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